Frauen & Hormone

Hashimoto Syndrom?
Keine Panik!

Das musst du als Frau über die Hashimoto-Thyreoiditis wissen

Fühlst du dich ständig müde, kommst morgens kaum aus dem Bett und fragst dich, warum dein Körper nicht so richtig funktioniert? Vielleicht hast du schon von Hashimoto gehört, bist dir aber unsicher, ob das auf dich zutrifft? Keine Sorge, du bist nicht allein! Das Hashimoto Syndrom – Ärzte nennen es auch Hashimoto-Thyreoiditis – ist eine der häufigsten Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse, besonders bei Frauen. Das klingt vielleicht erst einmal beängstigend, aber die gute Nachricht ist: Mit der richtigen Behandlung und ein paar Anpassungen in deiner Ernährung kannst du wunderbar damit leben.

Lass dir erklären, was das Hashimoto-Syndrom genau ist, welche Symptome auftreten können, warum Frauen besonders betroffen sind – und wie die passende Ernährung sowie die richtige Therapie dir helfen können, dein Leben wieder in Balance zu bringen. In den FAQ findest du zudem Antworten auf häufige Fragen von betroffenen Patienten. Ganz persönliche Einblicke in den Umgang mit einer Hashimoto-Thyreoiditis gibt uns Margot (42), die seit knapp fünf Jahren wegen der Erkrankung in Behandlung ist.

Was ist das Hashimoto-Syndrom?

Das Hashimoto Syndrom, auch als Hashimoto-Thyreoiditis bekannt, ist eine Autoimmunerkrankung, bei der dein eigenes Immunsystem die Schilddrüse angreift. Klingt erst mal ziemlich unfreundlich, oder? Aber tatsächlich meint es dein Immunsystem im Grunde genommen gut – es kommt dabei nur ein wenig durcheinander. Durch diese Angriffe wird die Schilddrüse nach und nach geschädigt und kann irgendwann nicht mehr genügend Hormone produzieren. Das führt zu einer Schilddrüsenunterfunktion, die für viele der typischen Symptome verantwortlich ist.

Die gute Nachricht lautet: Auch wenn eine Hashimoto-Thyreoiditis chronisch ist und nicht geheilt werden kann, lässt sich die Krankheit mit der richtigen Behandlung und einem bewussten Lebensstil gut in den Griff bekommen. Dein Wohlbefinden kann so wieder deutlich gesteigert werden.

Hashimoto-Syndrom: Symptome erkennen

Hashimoto Syndrom: Ursachen immer noch unklar

Die Ursachen der Hashimoto-Thyreoiditis sind nicht komplett geklärt. Was wir aber wissen: Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer – etwa 80 bis 90 Prozent der Patienten mit Hashimoto sind weiblich.

Besonders in hormonellen Umstellungsphasen wie der Schwangerschaft, nach der Geburt oder in den Wechseljahren können Frauen besonders anfällig für eine Schilddrüsenunterfunktion sein. Hormone und Schilddrüse sind wie beste Freundinnen – wenn die eine aus dem Takt gerät, leidet die andere oft mit.

Warum betrifft Hashimoto so viele Frauen?

Frauen sind hormonelle Multitasking-Wunder – und genau das macht sie anfälliger für die Hashimoto-Thyreoiditis. Unsere Hormone sind eng mit der Funktion der Schilddrüse verbunden. Besonders in Lebensphasen, in denen die Hormone Achterbahn fahren – zum Beispiel während und nach der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren – kann die Schilddrüse aus dem Gleichgewicht geraten. 

Das Problem ist: Viele der Symptome der Hashimoto-Thyreoiditis sind unspezifisch und werden bei Frauen häufig anderen Ursachen zugeschrieben. Müdigkeit, Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen? „Das sind bestimmt die Hormone“ oder „Das liegt sicher am Stress“, heißt es dann oft. Aber manchmal steckt mehr dahinter, und hier solltest du aufmerksam sein.

Ein weiteres Hindernis: Frauen mit Hashimoto klagen oft über Symptome wie depressive Verstimmungen, Konzentrationsprobleme und ein Gefühl der Überforderung. Diese Beschwerden werden von Ärzten bzw. Ärztinnen nicht selten als psychische Belastung abgetan, obwohl die Ursache körperlich ist.

Wie frustrierend das sein kann, musste auch Margot erfahren: „Als ich meinem Hausarzt davon erzählte, meinte der, vielleicht hätte ich nach der Geburt meiner Tochter lieber nur Teilzeit arbeiten sollen. Ich wirke überfordert, sagte er mir, und ich könnte auf dem Weg in ein Burnout sein. Und dann fragte er, ob ich vielleicht aus Stressgründen unbewusst mehr oder anders esse als sonst, oder ob Schlafprobleme die Ursache meiner Müdigkeit sein könnten.“

Besonders nach einer Geburt wie bei Margot oder in den Wechseljahren solltest du deine Schilddrüse im Blick behalten. Diese Lebensphasen belasten die Schilddrüse enorm, und wenn du dich nach der Geburt erschöpft, gereizt oder einfach „nicht wie du selbst“ fühlst, könnte das ein Hinweis auf Hashimoto sein. Hör auf deinen Körper – er gibt dir oft die richtigen Signale, wenn etwas nicht stimmt.

Diagnose und Therapie bei Hashimoto

Die Diagnose eines Hashimoto-Syndroms ist einfacher als es klingt. Du besprichst deine Symptome mit deinem Arzt bzw. deiner Ärztin, der bzw. die dann deine Schilddrüsenwerte (TSH, T3 und T4) im Blut überprüft und nach Antikörpern (Anti-TPO) sucht, die auf eine Hashimoto-Thyreoiditis hinweisen. Ein Ultraschall der Schilddrüse kann außerdem zeigen, ob das Gewebe entzündet oder verkleinert ist.

Die Therapie besteht in der Regel darin, die fehlenden Schilddrüsenhormone mit Tabletten zu ersetzen. Dabei handelt es sich um das Medikament L-Thyroxin, das individuell dosiert werden muss. Es kann ein wenig Zeit dauern, bis bei der medikamentösen Behandlung die richtige Dosierung gefunden ist. Doch sobald die Werte stabil sind, wirst du dich deutlich besser fühlen. 

„Auch bei mir hat es mehrere Wochen gedauert, bis alles einigermaßen in den Takt kam“, erinnert sich Margot. „Ich kann nur jeder Patientin und jedem Patienten raten, geduldig mit dem eigenen Körper zu sein.“

Neben der medikamentösen Behandlung kannst du auch selbst viel tun, um deinem Körper zu helfen. Achte auf eine gesunde Ernährung, reduziere Stress und gönn dir regelmäßig Pausen. Gerade wir Frauen neigen dazu, immer für alle da zu sein – aber vergiss nicht: Nur wenn es dir gut geht, kannst du auch für andere da sein.

Ernährung bei Hashimoto Syndrom

Die richtige Ernährung kann bei dieser Erkrankung wahre Wunder bewirken und die medikamentöse Behandlung sinnvoll ergänzen. Ein wichtiger Nährstoff ist Selen, das entzündungshemmend wirkt und die Schilddrüse unterstützt. Du findest es zum Beispiel in Paranüssen, Eiern und Fisch. 

Jod hingegen solltest du bei Hashimoto nur in Maßen zu dir nehmen, da es die Schilddrüse zusätzlich belasten kann. Vermeide deshalb jodreiche Lebensmittel wie Algen – es sei denn, dein Arzt bzw. deine Ärztin geben dafür grünes Licht. 

„Ich esse für mein Leben gerne Japanisch“, sagt Margot. „Und zwar nicht nur, weil das nicht so schwer ist und sich nicht gleich auf die Hüften legt! Aber Algensalat zum Beispiel… da wusste ich anfangs nicht, ob der für mich noch erlaubt ist. Zum Glück meinte mein Facharzt, in meinem Fall sei ein kleiner Algensalat hin und wieder kein Problem.“

Manche Frauen berichten, dass sie sich besser fühlen, wenn sie auf Gluten verzichten, da es bei manchen Menschen Entzündungsprozesse im Körper fördern kann. Frisches Obst, Gemüse und gesunde Fette liefern Antioxidantien, die Entzündungen entgegenwirken können. Hör auf deinen Körper und finde heraus, was dir guttut.

Kein Drama! Leben mit Hashimoto erfordert nur wenige Einschränkungen

Eine Hashimoto-Thyreoiditis ist zwar eine chronische Erkrankung und sollte ernstgenommen werden. Aber sie ist kein Grund zur Panik. Dein Körper braucht vielleicht etwas mehr Aufmerksamkeit – aber mit Geduld, einer bewussten Ernährung und regelmäßigen Arztbesuchen bist du bestens gerüstet, um mit Hashimoto gut zu leben!

„Ich habe mit meiner Erkrankung gelernt, mehr auf mich zu achten“, sagt Margot. „Ich kann die Signale meines Körpers heute besser deuten als zuvor und gestalte auch meine Ernährung viel bewusster. Und ich nehme Abstand davon, mich selbst als zu wenig belastungsfähig oder ähnliches zu betrachten. Ich habe eine Hashimoto-Thyreoiditis – und das ist weder Einbildung noch die Folge von ein bisschen zu viel Stress!“

FAQ

Ein Hashimoto-Schub kann sich durch eine plötzliche Verschlechterung der Symptome bemerkbar machen. Du fühlst dich vielleicht extrem müde, kannst dich kaum konzentrieren und bist gereizter als sonst. Auch dein Kälteempfinden kann stärker werden, und Haarausfall oder trockene Haut nehmen zu. Häufig sind Stress, Infektionen oder hormonelle Veränderungen die Auslöser.

Die gute Nachricht: Deine Lebenserwartung wird durch die Erkrankung nicht verkürzt, solange die Krankheit gut behandelt wird. Mit der richtigen Therapie und regelmäßigen Kontrollen kannst du also ein gesundes, normales Leben führen!

Es gibt keinen Unterschied – Hashimoto ist einfach die Kurzform für Hashimoto-Thyreoiditis. Beide Begriffe stehen für dieselbe Erkrankung.

Nicht ganz. Die Hashimoto-Thyreoiditis ist mögliche Ursache für eine Schilddrüsenunterfunktion. Aber es handelt sich nicht um dieselbe Erkrankung.

Eine Hashimoto-Thyreoiditis äußert sich durch Symptome wie Müdigkeit, Gewichtszunahme, Haarausfall, depressive Verstimmungen und Konzentrationsprobleme. Vor allem Frauen erleben während hormoneller Umstellungsphasen wie der Schwangerschaft oder den Wechseljahren verstärkte Beschwerden.

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