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Depressionen
Die dunklen Wolken über deinem Kopf

Eine Depression hat viele Gesichter: Sie ist wie ein unsichtbarer Bleirucksack, der dich immer weiter runterzieht. Wie ein dunkler Schatten, der sich über deinen Alltag legt. Wie ein Räuber deiner Lebensenergie. Das macht es nicht immer einfach, Despressionen als solche zu erkennen. Wir helfen dir dabei – und zeigen dir Wege auf, wie du mit der Erkrankung zurechtkommen kannst.

Was ist eine Depression?

Wir alle haben Tage, an denen wir uns „down“ fühlen. Persönliche Enttäuschungen, Ärger im Job oder das schlechte Wetter können manchmal ganz schön auf die Stimmung schlagen. Solche Phasen, in denen wir uns „deprimiert“ fühlen, gehören einfach zum Leben dazu, haben aber nichts mit Depressionen zu tun. Bei einer Depression im medizinischen Sinne werden die gedrückte Stimmung, Niedergeschlagenheit und Unlust zum ständigen Begleiter. Sie ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die Frauen und Männer jeden Alters betreffen und in jeder Lebenssituation auftreten kann. Depressionen beeinflussen das Denken, Fühlen und Handeln der Betroffenen und können erhebliches Leiden verursachen – sowohl psychischer als auch physischer Natur.

Behandlung: Was hilft bei einer Depression?

An einer Depression erkrankte Menschen können sich selten alleine von ihrer gedrückten Stimmung und ihren negativen Gedanken befreien. Glücklicherweise gibt es aber effektive Möglichkeiten der medikamentösen und therapeutischen Behandlung. Beide Behandlungswege verfolgen die Ziele, die akuten Beschwerden der Depression zu mindern und Rückfälle in weitere depressive Phasen zu verhindern.

Therapie bei Depression

In einer Psychotherapie klären Betroffene gemeinsam mit ihrer Therapeutin oder ihrem Therapeuten, welche Umstände zur Depression beitragen oder beigetragen haben. Vielleicht sind dies zum Beispiel Konflikte mit Mitmenschen oder auch bestimmte Denkmuster? Anschließend werden Methoden erarbeitet, die es den Erkrankten künftig ermöglichen sollen, mit diesen Umständen besser umzugehen.

Medikamente gegen Depression

Bei mittelschweren bis schweren Depressionen kommen auch Antidepressiva infrage. Sie dienen dazu, akute Beschwerden zu lindern, und werden meist über einen längeren Zeitraum eingenommen. Antidepressiva können auch parallel zu einer Psychotherapie eingesetzt werden.

Die Depression akzeptieren: psychisch krank, nicht charakterschwach!

Nicht nur die richtige Behandlung ist wichtig, um die Depression in den Griff zu bekommen, auch die Akzeptanz der Erkrankung spielt für Betroffene eine zentrale Rolle auf dem Weg zurück ins Leben. „Es ist ganz wichtig, dass Erkrankte ihre Depression annehmen“, führt Ärztin von Lossow weiter aus. „Indem sie die Erkrankung als solche akzeptieren und nicht als Charakterschwäche abtun, schaffen sie die Basis für eine erfolgreiche Therapie.“ Zudem ist es hilfreich, wenn sich Betroffene selbst zum Experten machen.

Je mehr sie über ihre Erkrankung wissen und verstehen, umso leichter fällt es ihnen, sich mit ihr auseinanderzusetzen. „Betroffene sollten auch selbst schauen, was ihnen besonders guttut. Für die einen ist es vielleicht der Sport oder der regelmäßige Austausch in einer Selbsthilfegruppe. Andere wiederum schreiben sich lieber ihre depressiven Erfahrungen von der Seele und entwickeln auf diese Weise eine Form von Achtsamkeit, die sehr heilsam sein kann“, erklärt Tanja von Lossow weiter.

FAQ zum Thema Depressionen

Wenn du mindestens zwei Wochen lang Symptome wie Niedergeschlagenheit, Traurigkeit oder Antriebslosigkeit bei dir bemerkst, könnte eine Depression dahinterstecken. Ein Test wie dieser kann dir eine erste Hilfestellung bei der Abklärung geben:
https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/selbsttest-offline
Natürlich ersetzt ein Selbsttest niemals ein Gespräch mit deiner Ärztin oder deinem Arzt!

Das genaue Gegenteil ist der Fall: Es zeugt von Mut und Stärke, wenn du dir selbst eingestehst, eine Depression zu haben – vorausgesetzt natürlich, die Erkrankung wurde bei dir ärztlich diagnostiziert! Für viele Betroffene ist es ein langer Weg bis zur eigenen Akzeptanz der Erkrankung. Doch sie ist sehr wichtig für den richtigen Umgang mit derselbigen. Deine Ärztin oder dein Arzt kann dich auf diesem Weg begleiten!

Viele depressive Menschen fragen sich: Wie spricht man sowas zum ersten Mal aus? Wie bringe ich meiner Familie und Freunden bei, dass ich eine Depression habe? Diese Gedanken sind nur allzu verständlich. Schließlich ist eine Depression äußerlich nicht erkennbar. So kommt die Diagnose „Depression“ meist auch für die Familie, Freunde und Arbeitskollegen eher überraschend. Wir möchten dir an dieser Stelle ein paar Anregungen geben, wie du deinem Umfeld über deine Depression erzählen kannst:

  • Kein Stress

Versuche, dir Zeit für das Gespräch zu nehmen. Bereite dich in Ruhe darauf vor und überlege dir, wie du das Thema ansprechen möchtest. Damit du dich dabei so wohl wie möglich fühlst, wähle einen Ort mit entspannter Atmosphäre aus.

  • Gruppen- versus Single-Gespräch

Für einige Betroffene ist es leichter, alle Menschen, die über ihre Depression erfahren sollen, zusammenzutrommeln und die Geschichte in größerer Runde zu erzählen. So müssen sie sich nicht immer wieder damit auseinandersetzen. Wenn du aber eher der Typ bist, der das persönliche Gespräch mit Einzelpersonen sucht, ist das auch vollkommen in Ordnung!

  • Less is more

Du musst nicht alle Informationen auf einmal teilen. Erstens kann das für dich anstrengend sein und zweitens könnte das auch deine Zuhörerinnen und Zuhörer überfordern.

  • Hilfe einfordern

Vermutlich möchten dir deine Familie und Freunde helfen, mit der Depression umzugehen, wissen aber nicht, wie. Überlege deswegen schon vorher, was du dir von ihnen wünschst. Indem du Dinge konkret ansprichst, kann dich dein Gegenüber gezielter unterstützen.

Im Netz liest man einiges über das sogenannte „Fünf-Phasen-Modell der Depression“. Da dieses umstritten ist, möchten wir es dir hier nicht weiter vorstellen. Nähere Informationen zum Modell erhältst du zum Beispiel unter: https://www.enableme.de/de/artikel/die-5-phasen-der-depression-10209

Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) eignen sich wunderbar, um Wartezeiten bis zu einem frei werdenden Therapieplatz zu überbrücken oder um deine therapeutische Behandlung zu ergänzen. Dein Arzt oder dein Psychotherapeut kann dir die passende DiGA verordnen. Die Kosten werden von der Krankenkasse übernommen.

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