Unterleibs- und Kopfschmerzen, Gereiztheit, geschwollene Hände und Füße: Diese Symptome kommen Mädchen und Frauen, die am prämenstruellen Syndrom – kurz: PMS – leiden, nur allzu bekannt vor. Das weitverbreitete Phänomen kann extrem unangenehm und einschränkend für die Betroffenen sein – und sollte deshalb in der Öffentlichkeit wesentlich mehr Beachtung finden.
PMS-Bedeutung: Was ist das prämenstruelle Syndrom?
Jeden Monat aufs Neue leiden viele Frauen in den Tagen vor ihrer Monatsblutung unter den Beschwerden, die das prämenstruelle Syndrom (PMS) verursacht. Dazu gehören beispielsweise Unterleibskrämpfe, Spannungsgefühle in den Brüsten und Stimmungsschwankungen. Bei einigen Frauen sind diese Symptome sogar so stark ausgeprägt, dass sie in ihren Alltagsaktivitäten eingeschränkt sind. Welche Maßnahmen und Medikamente in diesen Fällen helfen können, erfährst du in diesem Beitrag.
Welche PMS-Symptome gibt es?
Unter dem prämenstruellen Syndrom fassen Mediziner ein Bündel aus körperlichen und psychischen Beschwerden zusammen. Diese können einige Tage bis zwei Wochen vor der Periode auftreten und klingen dann meist mit dem Einsetzen der Monatsblutung wieder ab. Zu den möglichen PMS-Symptomen zählen:
Körperlich
- Unterleibsschmerzen
- Kopfschmerzen
- Rücken-, Gelenks- und Muskelschmerzen
- Spannungsgefühl in den Brüsten
- Wassereinlagerungen
- Schlafstörungen
- Verdauungsprobleme
- Gewichtszunahme
Psychisch
- Stimmungsschwankungen
- Konzentrationsprobleme
- Traurigkeit
- Gereiztheit
Bei etwa 3 bis 8 Prozent der Mädchen und Frauen geht das PMS mit einem deutlichen Einfluss auf die Psyche einher und kann sich in Form von Depressivität und Angstgefühlen äußern. Fachleute sprechen in diesem Fall von einer prämenstruellen dysphorischen Störung (PMDS).
Ursachen eines PMS
Was genau ein PMS verursacht, ist noch nicht in Gänze geklärt. Experten sehen aber einen Zusammenhang mit hormonellen Schwankungen während des weiblichen Zyklus. Frauen mit PMS reagieren möglicherweise sehr empfindlich auf Abbauprodukte von Progesteron. Dieses Hormon wird vor allem in der zweiten Zyklushälfte vor Einsetzen der Periode gebildet. Auch eine Wechselwirkung von Progesteron mit Botenstoffen im Gehirn wird vermutet. Zudem ist es möglich, dass eine familiäre Veranlagung und bestimmte Umweltfaktoren die Entstehung eines PMS begünstigen.
PMS-Behandlung:
Was hilft?
Mädchen und Frauen mit PMS können bei leichteren Beschwerden versuchen, diese zum Beispiel mit Akupunktur, Entspannungsverfahren, mehr Bewegung oder einer Reduktion von Genussmitteln wie Alkohol und Kaffee zu lindern. Auch pflanzliche Heilmittel mit Wirkstoffen wie Mönchspfeffer oder Johanniskraut sowie Nahrungsergänzungsmittel mit Kalzium oder Vitamin B6 können Betroffenen helfen. Allerdings sollte vor der Einnahme dieser Präparate eine Ärztin oder ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Für stärkere Beschwerden stehen verschiedene PMS-Medikamente zur Verfügung. Diese sollten ebenfalls nur nach Rücksprache mit einer Ärztin oder einem Arzt eingenommen werden:
- Hormonelle Verhütungsmittel beeinflussen den Hormonspiegel und können sich positiv auf PMS- oder PMDS-Symptome auswirken. Zur Verfügung stehen hier unter anderem die Antibabypille oder das Hormonpflaster.
- Schmerzmittel: Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac wirken gegen Kopf-, Bauch- und Rückenschmerzen.
- Entwässernde Mittel (Diuretika) können Frauen helfen, die mit Wassereinlagerungen, beispielsweise in den Brüsten oder Beinen, zu kämpfen haben.
- Antidepressiva: Sogenannte selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer werden bei starken psychischen Beschwerden wie einer Depression eingesetzt.
Mit zyklusbasiertem Training PMS ein Schnippchen schlagen?
Immer mehr (Profi-)Sportlerinnen trainieren zyklusbasiert: Das heißt, sie folgen einem Trainingsplan, der sich nach den Phasen ihres Menstruationszyklus richtet. Dadurch sollen die Leistungsfähigkeit und Effizienz im Training gesteigert, Verletzungen und psychische Belastung hingegen reduziert werden. Die Logik dahinter ist einleuchtend: Die weiblichen Hormone schwanken in den unterschiedlichen Phasen des Menstruationszyklus (Menstruation, Follikelphase, Ovulation und Lutealphase) – und das hat jeweils unterschiedliche Auswirkungen auf den Körper und seine Leistungsfähigkeit:
- Menstruation: Östrogen- und Progesteronspiegel niedrig, niedrigere Energieniveaus, erhöhte Schmerzempfindlichkeit ➜ weniger intensives Training, Regeneration
- Follikelphase: Östrogenspiegel steigt, Energieniveau steigt, leistungsfähig ➜ Muskelaufbau und Krafttraining
- Ovulation (Eisprung): Östrogenspiegel hoch, leistungsfähig ➜ Höchstform, intensives Training, Krafttraining
- Lutealphase: Östrogenspiegel sinkt, Progesteronspiegel steigt, Gewebe wird weicher – Verletzungsgefahr steigt, weniger leistungsstark, müde ➜ Grundlagentraining, regeneratives Training
Passen Frauen also ihr Training an die jeweilige Phase an, kann das positive Trainings- und Gesundheitseffekte haben. So kann sich ein zyklusbasiertes Training auch für Frauen mit PMS bezahlt machen. Denn leichte, auf die Lutealphase abgestimmte Bewegung wie Yoga soll sich positiv auf den Hormonhaushalt auswirken und die PMS-Symptome verringern. Zudem schüttet der Körper bei sportlicher Aktivität Glückshormone und Endorphine aus, welche die Stimmung heben und das Schmerzempfinden dämpfen.
FAQ zum Thema PMS
Wie viele Mädchen und Frauen sind vom PMS betroffen?
Etwa drei Viertel aller Frauen im gebärfähigen Alter klagen über prämenstruelle Beschwerden. Ungefähr 25 Prozent dieser Frauen leiden am PMS. Bei bis zu fünf Prozent sind die Beeinträchtigungen so erheblich, dass die Lebensqualität massiv eingeschränkt ist.
Wie kann man PMS von Schwangerschaftsanzeichen unterscheiden?
Einige Symptome von PMS ähneln denen einer Frühschwangerschaft. Trotzdem gibt es bestimmte Anzeichen, anhand derer du erkennen kannst, worum es sich bei dir handelt:
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- Übelkeit: Während einer Schwangerschaft hält die Übelkeit länger an als beim PMS.
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- Anschwellen der Brüste: Das Phänomen ist in der Schwangerschaft ausgeprägter.
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- Gebärmutterkrämpfe: Wenn du schwanger bist, halten sie teilweise wochenlang an.
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- Erhöhte Basaltemperatur: Sinkt die Basaltemperatur nicht einige Tage, bevor normalerweise die Periode einsetzt, kann das ein Hinweis auf eine Schwangerschaft sein.
- Erhöhte Basaltemperatur: Sinkt die Basaltemperatur nicht einige Tage, bevor normalerweise die Periode einsetzt, kann das ein Hinweis auf eine Schwangerschaft sein.
- Einnistungsblutung: Bei manchen Frauen kommt es zwischen dem sechsten und zwölften Tag nach der Befruchtung zur sogenannten Einnistungsblutung.
Wie gehe ich im Alltag mit PMS um?
Hier drei Tipps, die dir im Alltag mit PMS helfen können:
- Reduziere Stress!
Dein Körper befindet sich unmittelbar vor und während der Periode in einer sehr anstrengenden Phase. Durch Ruhe und ausreichend Schlaf (sieben bis neun Stunden pro Nacht) sorgst du für die Regeneration deiner Energiereserven. - Bleib in Bewegung!
Durch moderate Bewegung wie Spaziergänge an der frischen Luft, Schwimmen oder Yoga kannst du die PMS-Symptome lindern. - Ernähr dich ausgewogen!
Auch mit der richtigen Ernährungsweise kannst du ebenfalls bestimmte Symptome lindern. Gegen Krämpfe hilft eine magnesiumreiche Ernährung (Getreide, Trockenfrüchte, Nüsse). Bei Verdauungsbeschwerden solltest du auf ballaststoffreiche Kost (Vollkornprodukte, frisches Obst und Gemüse) Wert legen. finden sich Indem du frische Produkte, viel Wasser und Tee zu dir nimmst, tust du gezielt etwas gegen Müdigkeit und sorgst für mehr Energie.
Was kann PMS verschlimmern?
Stress, Bewegungsmangel, Koffein, Alkohol und Nikotin können die PMS-Symptomatik verstärken.