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Schlaflosigkeit:
Zählst du noch Schafe oder träumst du schon?

Kennst du das? Du liegst im Bett, wälzt dich von einer Seite auf die andere, deine Gedanken drehen sich wie ein Karussell: Wieder eine Nacht ohne Schlaf! Schlaflosigkeit, auch als Insomnie bekannt, ist kein seltenes Phänomen. Stress, Alltagssorgen oder hormonelle Veränderungen können uns den dringend benötigten Schlaf rauben – und das wirkt sich auch spürbar auf unseren Tag aus. 

Doch bevor du verzweifelst: Es gibt Lösungen! Deshalb schauen wir uns nun genauer an, warum Schlaflosigkeit so häufig auftritt, welche Ursachen sie haben kann und was du tun kannst, um endlich wieder erholsam zu schlafen. Denn eines ist sicher: Du bist nicht allein, und es gibt Wege aus dem Teufelskreis der schlaflosen Nächte! Auch Birte (33) hat ihre Schlaflosigkeit nach über einem halben Jahr wieder im Griff. Wie sie das geschafft hat, verrät sie uns in diesem Artikel.

Schlaflosigkeit durch Stress: Der Schlafräuber Nummer Eins

Es gibt viele Ursachen für Schlaflosigkeit, aber eine der häufigsten ist Stress. Ob es der Druck auf der Arbeit ist, Sorgen um die Familie oder die ständige Erreichbarkeit durch Smartphones – unser Gehirn kommt häufig einfach nicht zur Ruhe. Stress aktiviert unser Nervensystem und hält den Körper in einem Zustand von Alarmbereitschaft. Selbst wenn du dich körperlich erschöpft fühlst, ist dein Geist oft noch hellwach. 

Das Problem dabei: Wenn wir längerfristig schlecht schlafen, gerät unser gesamter Organismus aus dem Gleichgewicht. Schlafstörungen können nicht nur zu Müdigkeit und Konzentrationsproblemen am Tag führen, sondern auch unsere Gesundheit beeinträchtigen. Studien zeigen, dass dauerhafte Schlaflosigkeit das Risiko für psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen erhöht. Darüber hinaus wird dein Immunsystem anfälliger für Infektionen – und die nächste Erkältungswelle nimmt dich höchstwahrscheinlich mit. Nicht zuletzt können dauerhafte Schlafstörungen auch Bluthochdruck, Diabetes und sogar Herzinfarkte begünstigen.

Wenn du also nachts wach liegst und tagsüber das Gefühl hast, einfach nicht mehr leistungsfähig zu sein, könnte dein Stresslevel der Grund für deine Schlafprobleme sein. Aber keine Sorge: Mit ein paar Tricks kannst du die Verbindung zwischen Stress und Schlaflosigkeit durchbrechen.

„Stress im Job war auch ganz klar die Hauptursache meiner Schlafstörung“, so Birte. „Ich neige sowieso dazu, Probleme oder knifflige Aufgaben mit ins Bett zu nehmen. Ich liege dann automatisch wach und grüble, anstatt einzuschlafen. Das war leider schon immer so.“

Warum kann ich nicht schlafen? Schlaflosigkeit und ihre Ursachen

Die Gründe für Schlafstörungen sind vielfältig. Neben Stress gibt es noch viele andere Faktoren, die uns den Schlaf rauben können: 

  • hormonelle Veränderungen: Frauen sind besonders anfällig für Schlafstörungen, vor allem während der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren. In der Schwangerschaft können hormonelle Schwankungen, körperliche Beschwerden und die Vorfreude auf das Baby zu Schlaflosigkeit führen. In den Wechseljahren spielt das Hormonchaos eine große Rolle: Sinkende Östrogenspiegel können den Schlaf negativ beeinflussen und zu nächtlichem Schwitzen oder Unruhe führen. 
  • psychische Belastungen: Angststörungen, Depressionen oder andere psychische Erkrankungen sind häufig mit Schlafproblemen verbunden. Der Kopf kommt nicht zur Ruhe und schaltet nachts in den Grübel-Modus. 
  • äußere Faktoren: Ein zu helles Schlafzimmer, Lärm oder sogar der Vollmond können dich wachhalten. Manche Menschen reagieren besonders sensibel auf äußere Reize, was ihren Schlafrhythmus stören kann. 
  • medizinische Ursachen: Chronische Schmerzen, Schilddrüsenerkrankungen oder neurologische Störungen können ebenfalls zu Schlaflosigkeit führen. 

Birte erzählt: „Ich kann nicht genau sagen, warum ich plötzlich nicht mehr schlafen konnte. Vielleicht war es der Kindergarten-Stress mit unseren Zwillingen oder der Druck im Job, der damals sehr hoch war. Was mich aber schon immer beim Ein- und Durchschlafen störte, ist unser Schlafzimmer, das zu einer großen Straße zeigt. Insbesondere im Sommer bei offenem Fenster ist es sehr laut. Außerdem steht eine super helle Straßenlaterne direkt vorm Fenster. Da hilft auch unser Vorhang nicht viel!“

Schlaflosigkeit: was tun? Tipps für eine ruhigere Nacht

Eins vorweg: Es gibt keine Patentlösung, die eine Schlafstörung – im wahrsten Sinne des Wortes – über Nacht verschwinden lässt. Aber du kannst mit kleinen Veränderungen große Fortschritte erzielen. Der erste Schritt ist, deinem Körper und deinem Geist die Möglichkeit zu geben, zur Ruhe zu kommen. 

Schaffe dir dafür ein Abendritual: Geh jeden Abend zur gleichen Zeit ins Bett und stehe morgens zur gleichen Zeit auf – auch am Wochenende. Vermeide es, vor dem Schlafengehen auf dein Handy zu schauen, denn das blaue Licht von Bildschirmen kann die Produktion von Melatonin, dem Schlafhormon, hemmen. Stattdessen kannst du ein Buch lesen, meditieren oder eine warme Tasse Kräutertee trinken. 

Auch Bewegung tagsüber kann helfen, besser zu schlafen. Sanfter Sport wie Yoga oder Spaziergänge sind ideal, um Stress abzubauen und deinen Körper auf den Schlaf vorzubereiten.

Äußere Faktoren einer Schlafstörung wie Lärm oder Helligkeit lassen sich ebenfalls recht einfach beheben: Oropax rein und ein Schlafbrille auf – so wird es ausreichend ruhig und dunkel! Das hat auch Birte ausprobiert: „Zuerst empfand ich Ohrstöpsel und Schlafbrille als unangenehm. Das hat mich sogar eher vom Schlafen abgehalten. Inzwischen will ich beides nicht mehr missen!“

Und wenn du nachts wach liegst? Versuche, nicht krampfhaft einzuschlafen. Steh lieber auf, geh in einen anderen Raum und mach etwas Entspannendes, bis du dich wieder schläfrig fühlst. „Ich kann allerdings sagen, Fernsehen ist meistens keine gute Idee bei Schlafstörungen“, lacht Birte. „Wenn ich etwas Spannendes schaue, komme ich nämlich gar nicht mehr in den Schlaf!“

Die Lösung für Birte kam letztlich unverhofft: „Wir fuhren für zweieinhalb Wochen in den Skiurlaub nach Österreich, und dort klappte es plötzlich wieder mit dem Einschlafen. Offenbar hatten mir die Luftveränderung, die Ruhe in den Bergen sowie die tägliche Bewegung gutgetan und mein Stresslevel erfolgreich gesenkt. So eine längere Unterbrechung des Alltags kann also auch heilsam sein!“

Dauerhafte Schlaflosigkeit: Wann sollte ich zum Arzt gehen? 

Fast jeder von uns kann mal nicht schlafen – und das ist völlig normal. Aber wenn deine Schlafstörungen länger als vier Wochen anhalten und deinen Alltag beeinträchtigen, solltest du einen Arzt bzw. eine Ärztin aufsuchen. Dauerhafte Schlaflosigkeit kann ein Zeichen für eine zugrunde liegende Erkrankung sein, die behandelt werden muss.

Ein Arzt bzw. eine Ärztin kann dir helfen, die Ursachen deiner Schlafprobleme zu identifizieren und dir die passende Behandlung aufzeigen. In manchen Fällen können auch Medikamente sinnvoll sein – allerdings sollten diese immer nur kurzfristig und unter ärztlicher Aufsicht eingesetzt werden. 

„Weil meine Schlafprobleme über Monate anhielten, habe ich mehrfach Ärzte aufgesucht“, berichtet Birte. „Ich habe alles checken lassen – körperlich fehlte mir nichts. Ich war allerdings zunehmend verzweifelt, hatte mir im Internet sogar schon Kliniken herausgesucht, die auf Schlafstörungen spezialisiert sind. Zum Glück hat sich das Problem dann doch gelöst.“

Besser schlafen durch Medikamente?

Wenn die Nächte immer länger und die Augenringe immer tiefer werden, nehmen viele Menschen nicht verschreibungspflichtige Medikamente als Einschlafhilfe. Doch welche sind wirklich unbedenklich?

Pflanzliche Medikamente mit Baldrian, Hopfen, Melisse oder Passionsblume gehören zu den unbedenklichen Optionen. Sie gelten als sanfte Helfer, um den Körper zu entspannen und das Einschlafen zu erleichtern. Diese Kräuterpräparate haben in der Regel keine gravierenden Nebenwirkungen und sind besonders bei vorübergehenden Schlafstörungen eine gute Wahl.

Auch Melatonin, das natürliche Schlafhormon, ist in niedriger Dosierung rezeptfrei erhältlich und kann helfen, den Schlaf-Wach-Rhythmus zu regulieren – beispielsweise bei Jetlag oder unruhigen Nächten durch Stress. Langzeitnebenwirkungen von Melatonin-Präparaten sind allerdings noch nicht hinreichend erforscht.

Auch wenn diese Mittel und Medikamente grundsätzlich als sicher gelten, sind sie keine dauerhafte Lösung. Wenn Schlafprobleme länger anhalten, solltest du die Ursache klären lassen. Ein Arzt bzw. eine Ärztin oder auch ein Apotheker oder Apothekerin kann dir in diesem Fall sehr gut weiterhelfen – vor allem, wenn du dir ein „Helferlein“ wünschst, das zu dir und deiner Situation passt. Doch bevor du Medikamente nimmst, versuche es immer erst mit den „Hausmitteln“. Denn Sport, Meditation oder beruhigende abendliche Rituale können dir auf keinen Fall schaden, selbst wenn du gerade gar nicht schlaflos bist!

FAQ

Es gibt leider kein „Wundermittel“, das für alle Menschen funktioniert, da die Ursachen für Schlaflosigkeit unterschiedlich sind. Viele Betroffene schwören auf natürliche Methoden wie Entspannungstechniken, Kräutertees oder Meditation. Andere finden in Schlafritualen und einer festen Abendroutine ihre Lösung. Medikamente hingegen solltest du mit Vorsicht und niemals langfristig einnehmen.
Wenn die Schlafprobleme anhalten, kann es helfen, einen Arzt bzw. eine Ärztin aufzusuchen, der mögliche organische oder psychische Ursachen abklärt und dir individuelle Vorschläge macht.

Wenn du akut nicht einschlafen kannst, versuche, deinen Körper und Geist zu entspannen. Atme tief ein und aus, versuche es mit progressiver Muskelentspannung oder höre beruhigende Musik. Vermeide es, auf die Uhr zu schauen, da das den Stress nur verstärkt! Manchmal hilft es auch, aufzustehen und kurz etwas Ruhiges zu tun – wie ein Buch zu lesen oder einen Tee zu trinken – bis du dich schläfrig fühlst.

Ein Mangel an bestimmten Nährstoffen kann Schlafprobleme begünstigen. Besonders häufig wird ein Magnesiummangel oder ein Mangel an Vitamin D mit Schlafstörungen in Verbindung gebracht. Diese Nährstoffe sind wichtig für die Regulierung von Nerven- und Muskelfunktionen sowie die Produktion von Schlafhormonen. Wenn du den Verdacht hast, dass ein Nährstoffmangel vorliegt, kann eine Blutuntersuchung beim Arzt Klarheit schaffen.

Insomnie wird nicht als eigenständige psychische Erkrankung, sondern als Schlafstörung klassifiziert. Sie kann jedoch eng mit Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen verbunden sein. Oft verstärken sich Schlaflosigkeit und seelische Belastungen gegenseitig, sodass eine Behandlung beider Aspekte sinnvoll ist. Deshalb ist es wichtig, Insomnie ernst zu nehmen und mögliche Ursachen umfassend zu untersuchen.

Verschiedene Krankheiten können zu Schlaflosigkeit führen. Dazu gehören Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen, aber auch körperliche Erkrankungen wie Schilddrüsenüberfunktionen, chronische Schmerzen oder neurologische Erkrankungen wie Parkinson. In solchen Fällen ist es wichtig, die zugrunde liegende Krankheit zu behandeln, um die Schlafprobleme zu lindern.

Die Symptome der Insomnie reichen von Einschlafproblemen über häufiges Aufwachen zwischendurch und Erwachen weit vor dem Weckerklingeln bis hin zu einem insgesamt unruhigen, nicht erholsamen Schlaf. Tagsüber fühlen sich Betroffene oft müde, gereizt und konzentrationsschwach. Langfristig kann Insomnie deiner Gesundheit ernsthaft schaden und das Risiko für körperliche und seelische Erkrankungen erhöhen. Wenn diese Symptome über einen längeren Zeitraum anhalten, sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen.

Schlafstörungen durch Stress lassen sich am besten durch gezielte Entspannung und Stressmanagement bewältigen. Hat der schlafraubende Stress eine konkrete externe Ursache wie beispielsweise einen cholerischen Chef oder eine finanzielle Schieflage, dann kann es auch helfen, diese stressauslösende Situation durch aktives Handeln zu verändern. Falls du dabei Unterstützung benötigst, helfen dir Beratungsstellen oder Coaches.

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